Bericht von Selma Busse zu Winterlehrgang 2023

Ich schreibe diesen Bericht über den vergangenen Winterlehrgang im Spätjuli 2023. Meine Jagdscheinprüfung liegt schon einige Monate zurück. Der Spätjuli ist für die Jäger eine besondere Zeit im Jahr – die Paarungszeit des Rehwildes, genannt Blattzeit, und somit eine sehr aktive Phase des Rehwildes. Ich denke daran, was ich in Wildtierkunde von Dirk Bacher zu den Aktivitätsphasen gelernt habe. Es ist 23.00 Uhr. Die Vögel verstummen langsam. Die Sonne ist untergegangen und die Dunkelheit bricht ein. Die Feldhasen in der Wiese vor mir kann ich durch das Fernglas nur noch erkennen, weil ich weiß, dass sie da sind. Ich packe meine Ausrüstung zusammen und baume ab. So nennen die Jäger das Verlassen des Hochsitzes.
Es war ein spannender Ansitz, eine Ricke mit ihren zwei Kitzen zog am Knick entlang, ein Schmalreh tat sich für eine kurze Zeit direkt unter meinem Sitz nieder. Plötzlich stand auch ein Bock auf der Wiese. Der Bock hat anders als das weibliche Rehwild im Juli Jagdzeit. Andree Mittelstädt hatte die Jagdzeiten aller jagdbaren Wildarten im Unterricht oft genug abgefragt. Ich habe den Bock durch das Fernglas als einen starken mehrjährigen Bock angesprochen. Wir haben gelernt, dass die Jagd einer natürlichen Selektion nahekommen soll. Kranke und schwache Stücke sollen hauptsächlich erlegt werden. Da gehörte dieser Bock nicht dazu. Beendet habe ich den Ansitz also ohne Jagderfolg, aber zufrieden bin ich dennoch. Die sechs Monate Ausbildung haben mich darauf vorbereitet, diese Situation richtig einschätzen zu können und ich bin dankbar für den Anblick, den ich an diesem Abendansitz erleben durfte.
In der Zeit von Ende September bis Anfang Mai wurden wir in den Fächern Wildtierkunde, Waffenkunde, Jagdhunde, Jagdrecht, Wildbrethygiene und zusätzlich in der Waffenhandhabung und Schießausbildung unterrichtet.
Andree hat uns alles Rechtliche erklärt, ist auf jede Frage eingegangen und hat oft anhand von Beispielen von Freunden von Verwandten, die Gesetze gelehrt. Über seinen Unterricht hinaus hat er uns unterstützt und seine Hilfe angeboten. So kam es dazu, dass er einige seiner Abende mit unseren verschiedenen Lerngruppen verbracht hat.
Dirk beherrscht die Kunst des Erzählens. Durch seine authentischen Jagdgeschichten und durch seine charismatische Art gelang es ihm, uns alle für seine Leidenschaft zu begeistern. Mit seinem allumfassenden Wissen konnte er uns seine Themen auf eine sehr lebendige Weise vermitteln und beim Tontaubenschießen wurde er nicht müde, uns mit weiteren Tipps zu versorgen.
Eckhard Ott kümmert sich um viel Organisatorisches und unterrichtet das Fach Jagdhunde. Mit viel Engagement hat er uns an Wochenenden tiefere Einblicke in die Jagd mit Hunden ermöglicht. Mit seinem Teckel hat er uns beispielsweise die Arbeit an der Schweißfährte gezeigt und uns mitgenommen zu einer Schliefenanlage.
Bei Klaus Ruske haben wir uns stundenlang etwas zum Niederwild angehört und beim Mitschreiben sind uns die Stifte heiß gelaufen. Nach einiger Zeit des Kennenlernens entdeckten wir hinter seiner trockenen Art den Humor und schelmischen Charakter.
Später in Kasseedorf hat er die Ausbildung an der Büchse übernommen und manchmal einzelne von uns zu einem kleinen Wettschießen mit ihm aufgefordert. Die meisten davon endeten damit, dass er eine Bratwurst gewann.
Um die Weihnachtspause standen die Tests in den jeweiligen Fächern an und man hat schonmal ansatzweise realisiert, wie viel Wissen man für die Prüfung braucht.
Ab Februar haben wir mit dem Schießtraining in Kasseedorf begonnen. Als es wärmer wurde, kamen die Sonntagseinheiten in Dirks Revier hinzu, die oft mit ein paar gegrillten Wildwürstchen endeten. Auch andere Treffen, wie der gemeinsame Besuch des Wildparks Eekholt, der Besuch einer Hundeprüfung oder ein Einblick in das Frettieren und die Beizjagd auf Fehmarn wurden organisiert.
Bei jedem Unterricht und jedem Treffen merkten wir, dass es allen Ausbildern gleichermaßen wichtig war, uns die Jagd in allen ihren Facetten nahezubringen und uns bestmöglich auf die Prüfung und die Ausübung des Waidwerks vorzubereiten. Und die Ausbilder haben es geschafft uns alle – unabhängig vom Alter und Geschlecht, egal ob Schüler, Anwalt, Landwirt, Arzt oder Naturliebhaber – mit Begeisterung an die Jagd heranzuführen.
Vielen Dank und Waidmannsheil an die Gruppe und Ausbilder!

Bericht von Ckaudia Narrog vom SommerKompaktlehrgang 2022

Bericht zur Jungjägerausbildung 2022

Jungjägerausbildung 2022 (693,1 KiB)

Von A wie Abendansitz bis Z wie Zwergtaucher – Winterlehrgang 2021/2022

Von A wie Abendansitz bis Z wie Zwergtaucher – Winterlehrgang 2021/2022

29 Wochen intensives Lernen liegen hinter uns. 27 interessierte Ostholsteiner drückten von Ende Oktober bis Ende April zweimal in der Woche die Jagdscheinschulbank in Lensahn. So bunt gemixt wie unsere Gruppe war – Frauen, Männer, Floristin, Zahnarzt, Landwirt, Schüler, im Alter von 15 bis 59 Jahre – so vielfältig war auch der Unterricht. Am Anfang glaubt man noch 6 Monate seien viel Zeit, doch es gab einfach so viel spannendes und wichtiges zu lernen, dass die Zeit nur so dahin flog. Dinge, von denen man noch nie zuvor gehört hat, kommen einem heute völlig logisch vor. Da wären zum Beispiel das Lerchenfenster, die Eiruhe beim Rehwild, die Schachtelbrut der Ringeltaube, die Brunftkuhle des Damhirsches und der Perückenkopf des Rehbocks. Unsere Ausbilder lehrten uns unter anderem wildbiologische Abläufe, Hunderassen, Pflanzen- und Baumarten, das Schießen, Munitionsarten, den Aufbau von Waffen, Fallen und vieles vieles mehr… So einige Male zerbrachen wir uns den Kopf beim Lernen oder trafen kaum eine Tontaube mit der Flinte, doch unsere erfahrenen Ausbilder standen uns mit Rat, Tat und Antworten bei Seite. Ab Februar wurde einmal wöchentlich das Schießen geübt. Außentermine brachten uns das theoretisch Erlernte anschaulich näher. So schauten wir Falknern bei der Jagd auf Fehmarn zu; erlebten die Hundeausbildung im Wald; absolvierten einen Fallenlehrgang und bestaunten Rot-, Dam-, Reh- und Schwarzwild im Wildpark Eekholt. All diese Wochen schweißten unsere Gruppe zusammen und brachten uns ans Ziel. Nachdem die nervenaufreibende Prüfung geschafft war, konnten wir mächtig stolz unsere Abschlussfeier mit unseren ebenso stolzen Ausbildern genießen. Diese spannende Zeit brachte uns allen sehr viel Wissen, Freude und Verantwortungsbewusstsein für uns und unsere faszinierende Natur! Vielen Dank dafür und Waidmannsheil!

verfasst am 26.06.2022 von Anne Dienwiebel

„Wir wollen Jäger werden“ - Jagdscheinlehrgang Sommer 2016

„Wir wollen Jäger werden“, das sagten sich 5 Deerns und 7 Jungs im Sommer 2016.
Am 23. Juli 2016 begann die Jungjägerausbildung auf dem Schießstand des Schießzentrums Kasseedorf im Kreis Eutin. In den drei Wochen Kompaktjägerkurs wurden Tag für Tag in den Fächern Wildtierkunde, Wildbiologie, Wildbrethygiene, Wald- und Landbau, Hundewesen, Waffenkunde mit Waffenhandhabung und Jagdrecht gelehrt und gelernt.
Neben den theoretischen Inhalten hatten wir jeden Tag viel Spaß beim Schießen auf dem Schießstand in Kasseedorf. Das Schießen mit der Kugel aus der Büchse auf den Rehbock am Büchsenstand, wechselte mit dem Schießen mit Schrot aus der Flinte. Dort wurde dann auf dem sogenannten „Jungjägerstand“ eine Tontaube nach der anderen vom Himmel geschossen.
Neben dem praktischen Schießteil und dem Umgang mit der Waffe reichte die Zeit für Revierrundgänge, Geweihbestimmungen an Trophäen und die Besichtigung einer Wildkammer.
Der Fallenlehrgang wurde in einem Tagesseminar abgehalten.
Der Lehrgang, so unterschiedlich er vom Alter der Teilnehmer nur sein konnte, schloss sich erstaunlich schnell zusammen und über die drei Wochen verlor kaum einer der Anwärter die Motivation. Der Zusammenhalt der Gruppe war beeindruckend. Die Ausbilder waren sehr freundlich und auch an der einen oder anderen Stelle auch sehr geduldig. Hervorzuheben sei, dass sowohl die Jagdscheinanwärter als auch die Ausbilder, alle freiwillig mit viel Ehrgeiz, aber auch einer Menge Spaß, dabei sind.
Mitte August war es dann für alle geschafft. Wir erhielten unsere Jägerbriefe und waren stolz sagen zu können: „Wir wollten Jäger werden, nun sind wir Jäger und das ein Leben lang“. Allen Jungjägern des Kurses ein dreifaches Horrido und Waidmannsheil für ihre jagdliche Zukunft.
Nun konnte das Jagen, Ansitzen, Pirschen, Hegen und Pflegen losgehen. Wir freuten uns sehr.

 

Bericht zur Ausbildung

Das jahrelange Warten hat ein Ende. Die Anmeldung zum 3-Wochen Sommerferienkurs ist raus und ich habe einen Platz in diesem Kurs erlangt.
Dieser startete 2018 in den Sommerferien auf dem Schießstand in Kasseedorf. Zuerst wurde ich von den Massen an Büchern geschockt und ich habe mich dabei gefragt, ob ich das alles schaffen werde. Doch schnell wurde klar, dass die erfahrenen Ausbilder mir und allen anderen Teilnehmern die Themen wie Wildbiologie, Wildtierkunde, Jagdrecht, Wildbrethygiene, Pflanzenkunde, Wald- und Landbau, Hundewesen, Waffenkunde sowie Waffenhandhabung so näherbringen konnten, dass die erste Anspannung schnell verflog.
Schon nach kurzer Zeit entwickelte sich ein richtiges Team, welches in jeglicher Hinsicht zusammengearbeitet hat. Dies geschah vor allem durch die vielseitige Ausbildung und das gemeinsame Lernen in den verschiedenen Themengebieten. Sowohl in Kasseedorf beim Lehrgang als auch nach dem Unterricht in privaten Kleingruppen. Aber natürlich darf in dem Lehrgang zu diesen ganzen theoretischen Themen ein gewisser Ausgleich erfolgen. In drei Gruppen aufgeteilt war je nachdem wie es passte, vor oder nach dem Theoriepart, Schießen angesagt. Es wurde mit der Flinte auf dem sogenannten „Jungjägerstand“ Tontauben noch und nöcher aus der Luft geschossen. Zudem wurde auf dem Kugelstand mit einer Büchse auf den Rehbock geschossen.
Das Allerwichtigste, die Waffenhandhabung, war der dritte Part. Die Ausbilder haben uns so lange korrigiert und mit uns geübt, bis jeder alle drei Stationen beherrschte. Zwischen dem ganzen Lernen, wurde mit uns in freien Stunden auch noch der ein oder andere Reviergang durchgeführt. So haben wir zum Beispiel Fährtenarbeit mitbegleiten dürfen. In einem Jagdhaus wurde uns das Ansprechen von Trophäen näher gebracht. Durch die entspannte Atmosphäre ging es einem leicht von der Hand.
Die Fangjagd und die Baujagd wurde uns auch näher gebracht. In einer Schliefenanlage durften wir den Teckel dabei beobachten, wie er in einem Bau arbeitet. Dann war es so weit. Nach rund zweieinhalb Wochen intensiven Lernens standen die Prüfungen an. Nun lag es an jedem selbst, denn die Ausbilder haben uns alles erzählt und beigebracht, was wir für diese wichtige Prüfung brauchten.
Ein Dank geht vor allem an die erfahrenen Ausbilder Heinz Tietz, Dirk Bacher, Klaus J. Ruske und Eckhard Ott, die sich an vielen Stellen des Lehrgangs viel Zeit für jeden einzelnen Teilnehmer nahmen, damit alle auf demselben Sachstand waren, um die Prüfung zu bestehen. Der Lehrgang wurde mit einem leckeren gemeinsamen Essen und Ausgabe der Jägerbriefe beendet.

Ich wünsche allen zukünftigen Anwärtern viel Waidmanssheil.